«Es werde Schnee.» Elias Holzknecht beleuchtet die Folgen des Klimawandels in den Alpen.
Text: Finn Winkler Fotos: Elias Holzknecht
Die Berge in Tirol sind nicht weiß, sondern grau und braun. Der Klimawandel ist in den Alpen angekommen, es schneit immer seltener. Trotzdem reisen immer mehr Touristen zum Skifahren dorthin. Deshalb feuern Schneekanonen Kunstschnee auf die Pisten. Die Abfahrten ziehen sich als schmale, weiße Bänder durch die Landschaft.
Im Leben von Elias Holzknecht spielten Berge schon immer eine große Rolle: Er wächst in Tirol auf, umgeben von den Alpen. Mit 18 beginnt er als freier Fotograf zu arbeiten. Seine ersten Aufträge: Kletterer auf Bergexpeditionen begleiten. Aber mit der Zeit langweilen ihn die immer gleichen Helden-Darstellungen der Sportler.
Elias will Fotografie studieren und zieht dafür nach Hannover. Doch das Thema Kunstschnee und dessen Auswirkungen auf die Umwelt lassen ihn nicht mehr los. Er entwickelt immer neue Ideen, spricht mit Wissenschaftler*innen, reist durch Deutschland, Italien und Österreich. Das Projekt wächst.
Doch es gibt auch Rückschläge: Um den Aspekt des Nachtskifahrens zu dokumentieren schläft er mehrere Tage bei Minusgraden in seinem Auto. Die Bilder fliegen in der nächsten Bildbesprechung trotzdem heraus. Doch für ihn machen genau solche Erfahrungen das Studium an der Hochschule Hannover aus: «Man probiert etwas aus, scheitert, wird besser», so Elias Holzknecht.
Die jahrelange Arbeit zahlt sich am Ende aus. Elias Holzknecht gewinnt 2020 den mit 10.000 Euro dotierten VGH-Fotopreis. Diese Auszeichnung wird jedes Jahr für herausragende Arbeiten unseres Studiengangs verliehen. Mittlerweile lebt er in Graz und arbeitet dort neben Kundenaufträgen an freien Projekten.