[IMAGE MATTERS]
Die Diskursplattform [IMAGE MATTERS] bringt Fragestellungen aus der fotografischen Bildpraxis und Diskurse der Bild- und Fototheorie sowie der Visual und Cultural Studies in einen Dialog.
Mit dem Ziel für beide Seiten wesentliche neue Perspektiven zu eröffnen, versammelt [IMAGE MATTERS] ein Netzwerk nationaler und internationaler Expert*innen, die aktuelle Bild- und Mediendiskurse aufgreifen, erforschen und über die Grenzen der einzelnen Fachdisziplinen hinaus in eine breitere Öffentlichkeit tragen. Mit dem Fokus auf die Schnittstellen von Theorie und Praxis ist der Transfer wissenschaftlicher Debatten in die Gesellschaft ein wesentliches Anliegen der Diskursplattform.
[IMAGE MATTERS] veranstaltet Workshops und Symposien und erarbeitet Publikationen. Diese richten sich an Studierende und ein professionelles Fachpublikum aus Praxis, Theorie und Forschung.
Im Rahmen von [IMAGE MATTERS] wurden bisher zwei Forschungsvorhaben durchgeführt. Von 2017-2018 thematisierte das erste [IMAGE MATTERS]-Projekt, «Images in Conflict / Bilder im Konflikt», die Bilddiskurse von Kriegen und die daraus resultierenden «Bilderkriege». Einen zweiten Schwerpunkt stellte zwischen 2019-2020 «image/con/text» dar, welches sich den Bild-Text-Relationen in journalistischen Publikationskontexten widmete. Wesentliche Bestandteile beider Forschungsprojekte waren Fachtagungen und anschließende Publikationen. Die Projekte wurden durch Drittmittel aus dem Professorinnenprogramm II und VW Vorab gefördert.
Aktuelle Beiträge:
Images In Conflict
– Zur Veränderung der Ästhetik und Gebrauchsweisen fotografischer und filmischer Bilder von Krisen- und Konfliktsituationen.
Bilder im Konflikt: fotografische und filmische Bilder von Krisen- und Konfliktsituationen verändern sich in Ästhetik und Gebrauchsweisen – und geraten damit selbst ins Visier. Zum einen haben sich im Zuge der digitalen Entwicklungen die Bildproduzent*innen und Distributionskanäle von Bildern vervielfältigt. Das erweitert Perspektiven und ermöglicht neue Erzählformen. Zum anderen geht damit eine Erschütterung des klassischen bildjournalistischen Selbstverständnisses einher. Die Konkurrenz der visuellen Strategien sucht das Affektpotential der Bilder zu steigern. Zugleich wird hinterfragt, inwieweit Fotografien noch als Zeugnisse wirken können. Sie bewegen sich im Spannungsfeld von Wahrheitsansprüchen zwischen Authentizität, Objektivität und Propaganda. Ihre Kontextualisierungen und Rahmungen stellen Bedeutungen her – und erfordern Reflexion.
image/con/text
– Dokumentarische Praktiken zwischen Journalismus, Kunst und Aktivismus.
Im Medium Fotobuch, aber auch in Film, Multimedia und Comic eröffnen aktuelle journalistische und künstlerische Erzählformen neue Perspektiven für das Feld von Fotojournalismus und Dokumentarfotografie. Dabei erweitern sie den Blick über die Grenzen des konventionellen Verständnisses der dokumentarischen Form hinaus. Sie betonen die Kontextualität von Fotografie, indem sie auf die Komplementarität der Zeugenschaft setzen, und zeigen, dass sich Bedeutung nur im komplexen Zusammenspiel von Bildern, Texten und Dokumenten erschließen lässt. Der Themenschwerpunkt image/con/text betrachtet Strategien, die sich zwischen journalistischen, künstlerischen und aktivistischen Positionen bewegen. Nachgespürt wird unter anderem den Verwebungen von Fakt und Fiktion sowie Machtkonstellationen im Darstellungsprozess.
Das [IMAGE MATTERS]-Team besteht aus Prof. Dr. Karen Fromm, den beiden Doktorandinnen Sophia Greiff und Anna Stemmler sowie Malte Radtki. Alle vier sind derzeit im Studiengang «Visual Journalism and Documentary Photography» der Hochschule Hannover an der Fakultät III – Medien, Information und Design in Lehre und/oder Forschung involviert. Hierbei bildet die Analyse und Reflexion der Wirkungen visueller Repräsentationen im Zusammenspiel von Motivik, Ästhetik, Rahmung und Kontext einen Schwerpunkt ihrer Arbeit.