Wie Forscher*innen im Dschungel Infektionskrankheiten frühzeitig entdecken wollen.
Lando Hass besuchte für seine Bachelorarbeit Wissenschaftler*innen in der Zentralafrikanischen Republik. Ihre Arbeit könnte entscheidend dazu beitragen, die Entstehung von Epidemien zu verhindern.
Im Dschungel des Dzanga-Sangha-Nationalparks erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts (RKI) die Mechanismen von Zoonosen. Das sind Krankheiten wie SARS-CoV-2, AIDS oder Ebola, Malaria, die von Tieren auf Menschen oder von Menschen auf Tiere übertragen werden. Die RKI-Mitarbeiter*innen untersuchen die Krankheiten und Todesursachen von Menschenaffen und anderen Wildtieren. Zudem überwachen sie die Gesundheit der lokalen Bevölkerung.
Rund 70 Prozent der Infektionskrankheiten sind Zoonosen. Jedes Jahr werden durchschnittlich fünf neue Erreger identifiziert, die jeder für sich in der Lage sind, eine Pandemie auszulösen. Die Klimaerwärmung, der Handel mit Wildtieren sowie die Zerstörung natürlicher Ökosysteme für die Viehzucht treiben diese Entwicklung voran. Die Umwandlung von Land in landwirtschaftliche Flächen bedeutet, dass Wildtiere sich den Lebensraum entweder mit domestizierten Tieren teilen oder sich in Städten niederlassen müssen. Es kommt zu einem verstärkten Kontakt zwischen Mensch und Tier, was die Übertragung von Krankheitserregern begünstigt. Durch die Erkennung von Krankheitssymptomen können die Forscher*innen frühzeitig vor Epidemien warnen und diese verhindern.