Utopie gegen Staatsgewalt. Der Student Tim Wagner begleitet die Räumung des Dannenröder Walds.
Der «Danni» ist ein 250 Jahre alter Mischwald in Hessen. Er ist das Trinkwasser-Reservoir in der Region. Und er ist ein Symbol für die veraltete Verkehrspolitik in Deutschland. So wurden große Teile des Waldes Ende 2020 gerodet. Der Grund: Eine in den 1970er Jahren geplante Autobahn.
Bereits ein Jahr vor der Rodung besetzten Umweltaktivist*innen den Wald. Ihr Ziel war die Rettung des Waldes und gleichzeitig auch eine generelle Verkehrswende. Sie errichteten Dutzende Baumhaussiedlungen und viele Barrikaden auf der geplanten Autobahntrasse im Wald. Diese Siedlungen wurden zu einem Rückzugsort. Aber sie wurden auch zu einem Experimentierfeld für eine alternative Lebensweise, zu einer gelebten Utopie im Einklang mit der Natur.
Es war der November 2020, als die Räumung begann. Sie dauerte fünf Wochen lang. Die Aktion war einer der größten deutschen Polizeieinsätze der vergangenen Jahre. Immer wieder gab es Auseinandersetzungen zwischen den Behörden und den Aktivist*innen. Am Ende räumte die Polizei alle Baumhäuser, fällte die Bäume auf der Trasse und verhaftete viele Aktivist*innen. Der Student Tim Wagner begleitete die Aktionen mehrere Wochen lang.
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