5 Tipps für faire Reisefotografie: Nicht jedes Lächeln bedeutet Zustimmung. 

Ein Klick geht schnell, Rücksicht nicht immer – so machst du starke Fotos auf deinen Reisen, die auch respektvoll sind.

Zwei Frauen in traditionellen, bunten Saris lächeln und gestikulieren in die Kamera. Ein Kind und ein Junge im Hintergrund ergänzen die Szene. Indien, 2002

Bei diesen beiden Frauen, die mir zugewunken haben, während ich in einem Bus an ihnen vorbeifuhr, hatte ich das Gefühl, dass sie meiner Kamera nicht mit Ablehnung begegneten. Doch ist ihr Lächeln wirklich eine Zustimmung und eine Einladung an mich, sie zu fotografieren?

Mit 17 Jahren, im Jahr 2002, reiste ich im Rahmen eines Schüleraustausches nach Indien. Bevor wir bei unseren Gastfamilien in Poona eintrafen, bereisten wir für eine Woche den Norden des Landes. Meine analoge Spiegelreflexkamera hatte ich ständig bei mir. Vollkommen unbedarft fotografierte ich alles, was mir auf der Reise vor die Linse kam: Straßenszenen, Tiere, Häuser und natürlich auch Menschen. Auf einem meiner Streifzüge entstand das Reisefoto einer alten Frau, die mich skeptisch ja fast ablehnend beäugt. 

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie stolz ich war als ich das Foto nach der Entwicklung in den Händen hielt. Von Menschen, denen ich das Bild zeigte, erhielt ich damals sehr viel Lob und Zuspruch. Mir war ganz offensichtlich eine tolle Reisefotografie gelungen. Ich sah mich schon mit großen Schritten auf eine Karriere bei National Geographic zuschreiten. Heute, mit 40 Jahren, im Jahr 2025, hinterfrage ich, ob es wirklich ein gutes Foto ist. Liegt es am fehlenden Zuspruch, am unbekannten Namen? Ich hatte die Frau nicht um Erlaubnis gefragt, ob ich sie porträtieren darf, habe nicht mit ihr gesprochen, um mehr über sie und ihr Leben zu erfahren. Welche Stereotype habe ich durch meinen Blick auf sie reproduziert? Ich nutze diese persönliche Erfahrung als Aufhänger, um mehr Aufmerksamkeit für Stereotype in der Fotografie zu schaffen, und um dich für stereotype Darstellungen zu sensibilisieren.

Alle in diesem Beitrag verwendeten Fotografien sind auf meiner Reise in Indien im Jahr 2002 entstanden. Ich habe lange überlegt, ob es vertretbar ist, die Reisefotografien in diesem Rahmen zu veröffentlichen. Letztendlich habe ich mich dazu entschieden, um nicht auf stereotype Bilder aus einer Bilddatenbank zurückgreifen zu müssen. Es ist das erste und einzige Mal, dass diese Bilder veröffentlicht werden und ich nutze sie bewusst in diesem kritischen Rahmen als Form der Selbstreflexion.

Was ist ein Stereotyp?

Generell wird unter einem Stereotyp ein verallgemeinerndes, negatives oder positives Bild eines Individuums verstanden, das nicht auf den Eigenschaften des Individuums beruht, sondern auf der Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Mit anderen Worten: Ein Individuum wird aufgrund der Tatsache, zu einer bestimmten Gruppe zu gehören, in eine bestimmte Kategorie eingeordnet. […] Hinzu kommt die Zuschreibung oder Nennung von bestimmten negativen oder positiven Eigenschaften, Rollen oder Verhaltensweisen (= Vorurteile). Ein Stereotyp ist kulturell gebunden und verändert sich über die Zeit. Es kann sich auf jede soziale Gruppe beziehen und muss nicht zwangsläufig auf Minderheiten gerichtet sein.

Quelle: https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/medienpolitik/500745/stereotyp/

Eine ältere Frau mit traditioneller Kleidung und einem rot-weiß gemusterten Kopftuch steht vor einer mit blauer Schrift bemalten Wand. Ihr ernster Gesichtsausdruck und die umliegenden Menschen im Hintergrund spiegeln eine Straßenszene in Indien wider. Indien, 2002

Bei einem Streifzug durch die Straßen von Agra sah ich eine ältere Frau auf der Straße stehen. Sie blickte skeptisch in meine Kamera, trotzdem drückte ich auf den Auslöser. Heute würde ich solch ein Foto, ohne das Einverständnis der Protagonistin, nicht mehr machen.

Straßenszene in Indien mit zwei Kühen an einem Strommast, umgeben von einer belebten Marktumgebung und typisch indischer Architektur im Hintergrund. Indien, 2002

Eine Straßenkreuzung in Delhi. Ähnlich wie beim Foto mit dem Dromedarkarren fühle ich mich mit diesem Bild sehr wohl. Vielleicht, weil ich nicht die Privatsphäre einer Person überschritten habe, sondern meine Kamera auf zwei Vertreterinnen der vermutlich heiligen Kühe gerichtet habe.

Stereotype in der Reiseotografie – Wie können wir besser darin werden, diese nicht zu reproduzieren?

Die Problematik von Stereotypen in der Reisefotografie ist eng mit der Art und Weise verbunden wie Bilder Geschichten erzählen. Fotografien sind mächtige Werkzeuge, die Emotionen wecken und Assoziationen schaffen können. Doch sie sind niemals neutral. Jeder fotografische Blick – ob bewusst oder unbewusst – wird von kulturellen, sozialen und persönlichen Erfahrungen und Annahmen geprägt. Dies führt oft dazu, dass stereotype Vorstellungen reproduziert werden, selbst wenn dies nicht die Absicht der Fotografierenden ist.

Eine aktuelle Studie von Forscher*innen der University of Sussex aus dem Jahr 2022 untersuchte, wie Stereotype in Bilddarstellungen von globalen Hilfsorganisationen verstärkt werden. Die Analyse belegt: Häufig rücken solche Bilder Leid und Armut in den Vordergrund. Sie vernachlässigen Würde und Individualität der Abgebildeten. Komplexe Realitäten werden auf einfache Narrative verkürzt. Sicherlich, die Hilfsorganisationen wollen mit den von ihnen verwendeten Bildern mehr Menschen dazu bringen, Geld zu spenden und Gutes zu tun. Und dies funktioniert in ihren Augen besser, indem man hungernde anstatt zufrieden spielende Kinder zeigt. Jedoch reproduzieren solche Darstellungen bestehende Machtverhältnisse und tragen dazu bei, dass komplexe Realitäten auf einfache Narrative und die abgebildeten Personen lediglich auf das ihnen widerfahrene Leid reduziert werden.

Diese Erkenntnisse werfen die Frage auf: «Wie können wir als Fotograf*innen bewusster und verantwortungsvoller arbeiten?» Im Folgenden werden am Beispiel der Reisefotografie fünf Herangehensweisen aufgeführt, die dir dabei helfen in deiner Fotografie weniger Stereotype zu reproduzieren.

Reisefotografie – eine besondere Herausforderung

Besonders schwierig wird es, nicht-stereotype Bilder anzufertigen, wenn du mit deiner Kamera auf Reisen gehst. Hier hast du oft nur begrenzte Möglichkeiten, einen tiefen und respektvollen Zugang zu den Menschen und Orten zu finden. Zeitdruck, kulturelle Unterschiede und sprachliche Barrieren können dazu führen, dass du auf Klischees zurückgreifst, um visuell «einprägsame» Szenen einzufangen. Auch das Machtgefälle zwischen dir als Fotograf*in, der/die es sich leisten kann zu reisen und den Menschen, die in Regionen mit geringerem wirtschaftlichem Wohlstand leben, spielt eine Rolle. Deine Fotografie kann so leicht zum Instrument einer westlich geprägten, exotisierenden Sichtweise werden – oft unabsichtlich, aber nicht weniger problematisch. Ein Beispiel, dass ich selber von meinen Reisen in Südamerika kenne ist, dass in touristischen Regionen Menschen in traditioneller Kleidung gegen Bezahlung posieren, um den Vorstellungen von «Authentizität» gerecht zu werden, die wir als Tourist*innen erwarten. Solche Bilder vermitteln jedoch selten die komplexe Realität des Alltagslebens und reduzieren Menschen auf eine symbolische Repräsentation ihrer Kultur.

Straßenszene in Indien mit Obst- und Gemüsestand, auf dem Bananen, Orangen und Papayas angeboten werden, während Männer in traditioneller Kleidung dahinter stehen und Zeitung lesen und die Umgebung lebhaft ist. Indien, 2002

Eine typische Szene am Morgen in den Straßen Delhis. Alle Personen auf dem Bild sind in ihre Aktivitäten versunken. Ich nutze den Moment und mache unbemerkt ein Foto. Was die Männer wohl gesagt hätten, wenn sie mich bemerkt hätten?

1. Dialog statt Distanz bei Reisefotos

Ein oft übersehener Aspekt beim Fotografieren von Menschen auf Reisen ist das Einverständnis. Nur weil eine Person auf der Straße steht, an einem Marktstand arbeitet oder in deinen Augen einfach ein gutes Fotomotiv abgeben würde, bedeutet das nicht, dass du automatisch das Recht hast, ihn oder sie zu fotografieren. Die Einwilligung der Person einzuholen, die du fotografieren möchtest, ist nicht nur eine Frage des Respekts, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil ethischer Fotografie. Doch wie gehst du mit Situationen um, in denen eine Kommunikation schwierig ist? Eine Möglichkeit ist es, Gesten zu nutzen: Ein Lächeln, ein Nicken oder Zeigen in Richtung Kamera kann signalisieren, dass du die Person fotografieren möchtest. Wenn die Person ablehnend reagiert, solltest du dies in jedem Fall respektieren – unabhängig davon, wie «perfekt» die Szene ist und wie gerne du das Bild machen würdest. Wenn die Person bereit ist sich von dir fotografieren zu lassen, versuche eine Beziehung aufzubauen und Vertrauen zu schaffen. Finde heraus, was die Person selbst über sich erzählen möchte. Indem du deinen Protagonist*innen Raum gibst, ihre Geschichte mitzugestalten, vermeidest du ihre Objektifizierung und schaffst Bilder, die respektvoll und authentisch sind. Eine kollaborative Herangehensweise ist sicherlich nicht in allen Fällen möglich, aber ohne das Einverständnis einer Person solltest du kein Foto machen.

Frau in roter Kleidung steht auf einem Feld unter einem großen Baum in einer ländlichen Landschaft mit Bergen im Hintergrund. Indien, 2002

Die Frau im roten Sari habe ich aus einiger Entfernung entdeckt. Die Farbkombination und der Kontrast zwischen dem Baum und seinem Schatten haben mich sofort fasziniert.

Rückansicht von zwei Frauen in farbenfrohen Saris (Pink und Rot) und einem Mann mit gelbem Turban, vor einem historischen Gebäude mit Bögen. Indien, 2002

Ist ein Foto, das von hinten aufgenommen wurde, weniger problematisch als ein solches, dass die Gesichter der Menschen zeigt? Diese drei kann ich nicht mehr fragen, denn unsere Begegnung liegt nun schon mehr als 20 Jahre zurück.

2. Kontext zeigen statt zu vereinfachen in der Reisefotografie

Stereotype Darstellungen auf Reisen entstehen oft, wenn der Kontext fehlt. Um nicht-stereotype Bilder zu fotografieren braucht es Zeit und geeignete Hintergrundinformationen, die du vorab in einer Recherche sammeln solltest. Vermeide es eine «isolierte» Szene zu fotografieren: Das Kind mit den großen Augen, die alte Frau mit dem markanten Gesicht, eine Person in traditioneller Kleidung, die für die Kamera posiert. Solche Bilder können faszinierend sein (ich weiß, wovon ich spreche), doch sie erzählen nur einen Bruchteil der Geschichte. Ein Lösungsansatz kann sein, dass du mehr als nur die eine Person fotografierst. Schau dich um und betrachte die Umgebung. Was erzählt die Szene über die Lebensrealität dieses Menschen? Durch das Einbeziehen des Umfelds können Bilder mehr Tiefe gewinnen und komplexere Geschichten vermitteln. Wenn du das Gefühl hast, eine Situation nicht zu verstehen, frag nach. Zeig ehrliches Interesse an der Lebenswirklichkeit der Menschen vor Ort und höre ihnen zu. So erhältst du wichtige Informationen, die deine Fotografien bereichern können. Auch wenn dies ein fotografischer Ratgeber ist, möchte ich dich dazu motivieren, deine Kamera zu Beginn einer Kontaktaufnahme in der Tasche zu lassen und dich ganz auf den Moment mit den Menschen um dich herum zu fokussieren. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, kannst du höflich erfragen, ob die Person von dir fotografiert werden möchte. Ich bin mir sicher, dass du auf diese Art und Weise zu bedeutenderen Bildern gelangst.

3. Hinterfragen der eigenen Perspektive bei Reisefotos

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Reflexion deines eigenen Standpunkts und im Anschluss auch die Reflexion deiner angefertigten Fotografien. Bevor du zur Kamera greifst, stell dir die Frage, warum du diese Szene fotografierst. Was erwartest du von diesem Bild? Welche Geschichte erzählst du, und welche lässt du aus? Diese Fragen sind entscheidend, um eigene Vorurteile und Stereotype zu erkennen. Ich hätte mir gewünscht, auf meiner Indienreise bereits so reflektiert und umsichtig gewesen zu sein. Sicherlich hätte ich viele der Bilder, die ich für diesen Beitrag ausgewählt habe und die weiteren, die in meinem Archiv schlummern, gar nicht oder wenn überhaupt anders aufgenommen. Nachdem du fotografiert hast, betrachte die entstanden Reisefotografien und frage dich, ob du mit ihnen zufrieden bist. Es ist auch relevant darüber nachzudenken, wo du die Bilder zeigst. Sind sie lediglich für dein privates Reise-Fotoalbum, oder möchtest du sie zum Beispiel in den sozialen Medien teilen? Wenn du dich für letzteres entscheidest, frage dich: «Würdest du das Foto einer fremden Person, wenn du sie in deiner Heimat treffen würdest, auch bedenkenlos auf deinem Instagram Account posten?» Dieses Gedankenexperiment hilft, unangemessene Machtverhältnisse und exotisierende Darstellungen zu erkennen und sie nicht zu reproduzieren, indem du sie im Internet teilst.

Indisches Dorfhaus mit blauer Fassade, einer Frau in traditioneller Kleidung beim Kehren des Hofes und einer ruhenden Kuh im Vordergrund, umgeben von bäuerlichen Elementen und Schatten von Bäumen. Indien, 2002

Diese Straßenszene habe ich im Norden Indiens entdeckt. Ich frage mich, ob ich von einer fegenden Person vor ihrem deutschen Reihenhaus auch ein Foto aufgenommen hätte.


Würdest du das Foto einer fremden Person, wenn du sie in deiner Heimat treffen würdest, auch bedenkenlos auf deinem Instagram Account posten?

4. Diversität in der Repräsentation

Die Bemühungen gegen das Reproduzieren von Stereotypen erfordert auch, dass wir aktiv nach Bildern suchen, die Vielfalt und Komplexität zeigen. Die Menschen vor deiner Kamera sollten nicht auf eine einzige Eigenschaft reduziert werden – sei es Geschlecht, Ethnie, Alter oder sozioökonomischer Status. Stattdessen können wir bewusst Darstellungen fördern, die mehrere Facetten eines Individuums oder einer Gemeinschaft aufzeigen. Wenn du deine Bildsprache bewusst reflektierst, kannst du Klischees gezielt vermeiden. Frage dich: «Ist das Bild wirklich einzigartig, oder könnte es genauso in einem Reisekatalog stehen?» Entwickle den Mut, Momente einzufangen, die nicht exotisieren, aber dafür authentisch sind. Eine Initiative, die sich diesem Ziel verschrieben hat, ist das «Everyday Africa»-Projekt. Fotograf*innen des afrikanischen Kontinents zeigen das alltägliche Leben in afrikanischen Ländern – fernab von den Krisen- und klischeehaften Reisebildern, die sonst die westlichen Medien dominieren. Solche Projekte können dir helfen, deinen Blick zu erweitern und alternative Bildsprachen zu entwickeln.

5. Auch in der Reisefotografie hilft Weiterbilden und Sensibilisieren

Schließlich ist es essenziell, dass wir uns als Fotograf*innen kontinuierlich weiterbilden und sensibilisieren, ganz egal ob Hobby-Fotograf*in, Fotografiestudent*in oder Profifotograf*in. Das Angebot des Cameo Kollektiv e.V. «Sind alle im Bild? Workshop für diversitätssensible Fotografie» ist ein guter Startpunkt für alle Menschen, die fotografieren oder mit Fotografien arbeiten und einen sensiblen Umgang und eine gerechtere Repräsentation erreichen wollen. Des Weiteren hilft das Betrachten von Fotoarbeiten, die sich kritisch mit Themen auseinandersetzen, um ein eigenes umfängliches Bildgedächtnis zu generieren. Darüber hinaus kann das Lesen von Literatur und Texten wie zum Beispiel Susan Sontags Essay «Das Leiden anderer betrachten» sowie der Austausch mit Fotograf*innen helfen, stereotype Denkmuster zu erkennen und zu überwinden. Wer gerne Podcasts hört, für den ist der «The Photo Ethics Podcast» des Photography Ethics Centre eine hervorragende Empfehlung, um sich im Bereich der ethischen Fotografie weiterzubilden.

Kamelkarren auf einer Landstraße in Indien bei Morgennebel, mit Silhouetten von Bäumen, anderen Fahrzeugen und Menschen im Hintergrund, die eine ländliche Szene darstellen. Indien, 2002

Der Dromedarkarren im Morgennebel ist auch heute noch eins meiner Lieblingsbilder. Vielleicht, weil man die Person darauf nicht erkennen kann und ich somit nicht das Gefühl habe eine Grenze überschritten zu haben.

Fazit

Stereotype in der Reisefotografie zu vermeiden, erfordert ein hohes Maß an Bewusstsein, Empathie und Verantwortung. Besonders auf Reisen oder in fremden Kulturen stehen wir vor der Herausforderung, Machtgefälle und Klischees zu überwinden. Doch durch den Aufbau von Beziehungen mit unseren Protagonist*innen, die Suche nach Kontext und Diversität, die Einhaltung ethischer Grundsätze und die selbstkritische Reflexion können wir zu einer respektvolleren Bildsprache beitragen. Zudem hilft es, sich mit der Kritik anderer auseinanderzusetzen. Zeige deine Fotografien Menschen, die sich mit nicht-stereotyper Bildsprache auskennen – du findest sie zum Beispiel in Workshops oder in den sozialen Medien. Eine gute Adresse im Netz ist auch der Code of Ethics for Visual Journalists. Der Diskurs über stereotype Reisefotografie ist kein statischer Prozess, sondern entwickelt sich ständig weiter. Wir müssen uns aktiv positionieren, um die Reproduktion von Stereotypen einzudämmen. So hat es auch National Geographic im Jahr 2018 getan, als sie ihre eigene Vergangenheit als teilweise rassistisch bezeichneten. Informiere dich und sei selbstkritisch. Am Ende sollte deine Reisefotografie nicht nur Geschichten erzählen, sondern den Menschen, die sie abbildet, mit Würde und Respekt begegnen.


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