Prof. Dr. Ilaria Hoppe

Foto: Christer Järeslätt

Prof. Dr. Ilaria Hoppe hat den Ruf an die KU Linz von Berlin aus angenommen, wo sie zuletzt an der Humboldt- Universität die Lehrstühle für Frühe Neuzeit und Moderne am Institut für Kunst- und Bildgeschichte vertreten hat. Zuvor war sie dort als Assistentin mit einem regelmäßigen Lehrangebot für den Studiengang Gender Studies tätig. Ihr Studium der Kunstgeschichte, Italianistik und Philosophie hat sie in Düsseldorf und an der TU Berlin absolviert, wo sie 2004 mit
der Dissertation Die Räume der Regentin: Die Villa Poggio Imperiale zu Florenz promoviert wurde. Ihre Forschungsinteressen verknüpfen politische Theorie mit Kunst- und Bildwissenschaften in Anwendung auf Dispositive der Macht.

Professorin für Kunst in gegenwärtigen Kontexten und Medien:
http://ku-linz.at/kunstwissenschaft/hoppe

Info
Professorin für Kunstgeschichte

[IMAGEMATTERS]
Autorin

ABSTRACT

Aus dem Panel
Images in Conflict – Sichtbar unsichtbar

Text
Vermachtete Räume in den fotografischen Serien Donovan Wylies


Die fotografischen Arbeiten von Donovan Wylie thematisieren gewaltsame Konflikte anhand ihrer architektonischen Spuren. Dabei werden sie nicht als romantische Ruinen inszeniert, sondern vielmehr als rationale Strukturen der Kontrolle. Gefängnisse, Wachtürme oder Überwachungsstationen unterliegen jedoch strengster Geheimhaltung und bleiben daher einer Medienöffentlichkeit zumeist verborgen. So kommt Wylie einerseits einer der grundlegenden Aufgaben der Dokumentarfotografie nach, nämlich das Publikum mit einer heiklen, ihm fremden Realität zu konfrontieren. Andererseits reizt er dafür die ästhetischen Möglichkeiten der Landschaftsfotografie aus, indem die Bauten als machtvolle Agenten erscheinen, während individuelle Akteur*innen fehlen.

Der Aufsatz analysiert zunächst mittels Beschreibung, historischer Kontextualisierung und Vergleichen mit modernen und postmodernen fotografischen Praktiken und Theorien die formalen Gestaltungskriterien von Wylies Bilderserien. Darüber hinaus werden die Diskurse über Blickregime als Mittel von Herrschaft und Macht kurz erläutert. So wird deutlich, wie seine Fotografien einen intensiven Eindruck entfalten können, ohne Täter oder Opfer zu zeigen, sowie eine Form des Erhabenen, die den militärischen Konflikt nicht verklärt.


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