Anja Schürmann

Foto: Valerie Schmidt

Anja Schürmann ist Kunsthistorikerin und freie Autorin. Ihr aktuelles Forschungsinteresse gilt dem Fotobuch. Sie untersucht die visuelle Narration in Fotobüchern sowohl auf erzähltheoretischer, als auch auf ästhetischer Ebene der Bildevidenz. Ihre Dissertation Begriffliches Sehen. Beschreibung als kunsthistorisches Medium im 19. Jahrhundert ist 2018 bei De Gruyter erschienen. 2016 gewann sie den 1. Preis des internationalen Talentwettbewerbs des C/O Berlin im Bereich Kunstkritik. Anja Schürmann ist seit März 2019 Post-Doc Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI). Davor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte der Universität Düsseldorf.

Info
Kunsthistorikerin

[IMAGEMATTERS]
Vortragende

ABSTRACT

Aus dem Symposium
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Vortrag
Show, Don’t Tell? Research-based Fotobücher von Laia Abril, Christian Patterson und Regine Petersen

Laia Abril, The Epilogue, Cover, Stockport 2014.

The Epilogue (Laia Abril 2014) und Find a Fallen Star (Regine Petersen 2015): Beide Fotobücher tragen die Vergangenheit der Ereignisse, von denen sie erzählen wollen, bereits im Titel. Und beide Bücher sind das, was man research-based nennen könnte, Fotobücher, denen eine intensive Recherche vorausgeht, Bücher, die multimedial erzählen, um – zumindest in diesen beiden Fällen – zu rekonstruieren: In Abrils Arbeit wird das Wissen um die Bulimie der bereits verstorbenen Protagonistin zeitlich versetzt präsentiert und die Unwissenheit der Familie spiegelt sich in der Unwissenheit der Leser*innen. Petersen, die mehrere Fälle von Meteoriteneinschlägen untersucht hat, fragt sich ebenfalls in ihrer Arbeit, wie etwas gezeigt werden kann, was man nicht (mehr) sehen kann. Beide Bücher tun dies mit einer Vielzahl von Objekten: Von der Anzeige bis zum Brief werden verschiedenste Formen von Fundstücken zum Bild egalisiert, wohl wissend, dass damit Semantiken des Dokuments übertragen oder gar evoziert werden. Im Vergleich mit dem Fotobuch Redheaded Peckerwood (Christian Patterson, 2010) möchte ich das ‚Genre‘ der recherchebasierten Fotobücher diversifizieren und differenzieren. Mein Beitrag widmet sich dem Erzählen ‚zwischen‘ Bild und Text und seinen epistemischen Folgen. Methodisch werde ich mich fragen, was an pikturalen Evidenzverfahren in research-based Fotobüchern zu finden ist, wobei ich mich auch der Narration zwischen Bild und Text widmen werde, um die gesamte Buchstruktur in ihrer epistemologischen Struktur in den Blick zu nehmen.


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