Geschichten, die erzählt werden müssen.
Die Bachelor-Ausstellung mit den Arbeiten der 14 Absolvent*innen eröffnet am 22. Januar 2025 um 19:00 Uhr in der GAF.
Krieg und Frieden, Flucht und Hoffnung, Glaube und Erinnerung: In den 14 Bachelor-Projekten der Absolvent*innen des Studienganges «Visual Journalism and Documentary Photography» finden sich allgegenwärtige gesellschaftsrelevante Metathemen wieder. Sie untersuchen Erinnerungskultur, erkunden unser Grundnahrungsmittel Brot oder hinterfragen die europäische Migrationspolitik. Präzise und fokussiert fotografieren und filmen die Absolvent*innen Menschen und Regionen, deren Geschichten erzählt werden müssen.
So zeigen Nora Börding und Anne Speltz in ihrem Fotobuch «The forgotten Stories of the Boat Driver» die systematische Kriminalisierung von Geflüchteten an europäischen Außengrenzen. Durch eine enge Zusammenarbeit mit den Betroffenen selbst visualisieren sie deren Schicksale und hinterfragen die europäische Gesetzgebung. Denn diese sorgt dafür, dass Hunderte in Italien und Griechenland unschuldig im Gefängnis sitzen.
Michael Braunschädel wiederum nimmt uns mit auf die Intensivstation des Mannheimer Universitätsklinikums. In seiner Arbeit «Intensiv auf intensiv» macht er die emotionalen und sozialen Dimensionen dieser besonderen Arbeits- und Lebenswelt sichtbar.
Der Absolvent Julian Busch beleuchtet mit seiner Bachelor-Arbeit «Bab al-Mandab – Das Tor der Tränen» die gefährliche Migrationsroute über eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Jährlich führt sie Hunderttausende auf der Flucht vor Armut und Konflikten vom Horn von Afrika auf die Arabische Halbinsel.
Den langfristigen Auswirkungen von Landminen in Bosnien und Herzegowina widmet sich Sebastian Günther in seinem Projekt «Unsichtbare Last». Durch dokumentarische Arbeit und Interviews zeigt er, wie diese auch Jahrzehnte nach dem Krieg das Leben der Menschen gefährden und den Wiederaufbau der Region erschweren.
Dagegen beschäftigt sich Michael Hinz für seinen Bachelor mit visuellen Elementen deutscher Erinnerungskultur am Beispiel der Aufarbeitung der SED-Diktatur. Mittels dokumentarfotografischer Ansätze soll die künstlerische Arbeit «Geteilte Erinnerung» ein Impuls sein, um sich mit der deutschen Teilungsgeschichte auseinanderzusetzen.
Marie-Luise Kolb geht der Frage nach, welche Bedeutung das Gemüse Spargel in Deutschland hat. Auf der Suche nach dem Ursprung der Spargelkultur kombiniert sie in ihrem Buch «Weißes Gold» dazu eigene Fotografien, Archivmaterial und Texte.
In der Republik Moldau gewährt Julius Nieweler mit «Man flüstert: Der Krieg naht» einen Einblick in die gesellschaftliche Stimmung während der Wahlwochen. Seine Arbeit thematisiert dabei nicht nur die politischen Ereignisse, sondern schaut auch auf eine Bevölkerung, die gespalten ist zwischen europäischer Annäherung und Angst vor dem Verlust kultureller Identität durch einen drohenden Krieg zwischen dem Westen und Russland.
Nach dem Zerfall Jugoslawiens in den 1990er-Jahren entstanden auf dem Balkan sieben Nachfolgestaaten, die bis heute von inneren und äußeren Spannungen geprägt sind. Marina Pepaj erkundet in «Echos» das Erbe des ehemaligen Jugoslawiens und dessen Einfluss auf Identität und Alltag.
Lennard Schwarz erforscht mit seinem Magazin die deutsche Brotkultur. Im Bewusstsein der Herausforderungen einer ganzen Branche, fragt er nach Wegen, die Brotkultur angesichts von Klimawandel und wirtschaftlichem Strukturwandel nachhaltig zu bewahren.
Ein Jahr lang begleitete Fabian Schwarze Menschen, die «‹Do it yourself›-Skatespots in Hamburg bauen. Diese Orte der Utopie zeigt er in seinem Buch «give us a place to rot». Für Fabian Schwarze sind sie nicht nur Plätze zum Skaten, sondern auch Zufluchtsorte für Menschen, die nicht in die Konzepte der Gesellschaft passen oder passen wollen.
Für ihren Dokumentarfilm «Inner Burning» begeben sich Kim Christin Zeidler und Finn Winkler mit den Veteranen Philipp Dörr nach Südafrika. Während er mit einer Gruppe von Freiwilligen Buschfeuer bekämpft, beleuchten sie Verbindungen zu seinen traumatischen Erfahrungen aus dem Afghanistan-Krieg.
Marcel Zeumer untersucht, wie zeitgemäß Religionen für die Suche nach Antworten heute noch sind. Für sein Magazin «Wo suchen wir?», betrachtet er einerseits Religion im Allgemeinen. Gleichzeitig geht er sehr konkret auf ein Benediktinerkloster in Österreich ein.
Unterstützt wird die Ausstellungs-Produktion durch Tobias Eineder, ebenfalls Fotograf, Projektmanager und Studiengangskoordinator. Er realisiert gemeinsam mit den Bachelor-Absolvent*innen die Umsetzung der Projekte als Ausstellung in der GAF.
Termine der Bachelor-Ausstellung:
Vernissage: 22. Januar 2025, 19:00 Uhr
Ausstellungszeitraum: 22.Januar – 02.Februar 2025 täglich 12-20 Uhr
Ort: GAF – Galerie für Fotografie in der Eisfabrik
Seilertr. 15d, 30171 Hannover
Der Eintritt ist frei.
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