Do svidaniya, mama.

Anastasia Shvachko beschäftigt sich in ihrer Abschluss-Arbeit mit ihrer Heimat Russland, ihrer Familie und dem Krieg.

Foto: Anastasia Shvachko

Mit der Annexion der Krim und dem Überfall auf den Donbass in der Ukraine im Jahr 2014 bereitete Russland den Weg, um das Nachbarland Ukraine am 24. Februar 2022 zu überfallen. Der Krieg zwischen den Nationen wird auch zum erschütternden Konflikt zwischen Freunden, Eltern und Kindern, darüber hinaus zur Zerreißprobe der eigenen Identität von russischen Bürgernnen. Die Fotografin Anastasia Shvachko verließ Russland 2014 inmitten des Ursprungs des heutigen Krieges, um die Welt kennenzulernen, die aus dem fernen Sibirien stets unerreichbar erschien. Die Entfernung zu ihrer Heimat wird zunehmend zur Entfernung von ihren ideologischen Wurzeln. Die prorussische Einstellung einiger ihrer Freunde und der eigenen Familie zum Krieg gegen die Ukraine erschüttern sie. Das Fotobuch «Do svidaniya, mama» erzählt die Reise der Fotografin, begonnen im Alter von 23 Jahren, die zehn Jahre später in einer liberalen Gesellschaft mit der allgemeinen Skepsis gegenüber Russ*innen lebt. Sie sucht nach Gewissheiten, die unvermittelt durch den Krieg zerstört wurden – Gewissheiten gegenüber der Heimat, gegenüber Freunden, und nicht zuletzt gegenüber der eigenen Mutter, für die sie als Verräterin des Vaterlandes gilt.

Foto: Anastasia Shvachko
Foto: Anastasia Shvachko
Foto: Anastasia Shvachko