Auf den Spuren der Salzlacken
Österreichs größter See, der Neusiedler See, drohte 2022 erstmals seit 150 Jahren auszutrocknen. Der Fotograf Florian Sulzer ging den Ursachen nach.
Im östlichsten Teil Österreichs zeigen sich die Auswirkungen niederschlagsarmer und heißer Jahre immer deutlicher. Die Salzlacken im ohnehin trockenen Seewinkel leiden unter einem niedrigen Grundwasserspiegel, der durch klimabedingte Extreme und intensiv bewässerte Kulturen in der Landwirtschaft zusätzlich verschärft wird.
Der Neusiedler See, Österreichs größter See, verzeichnete im Jahr 2022 den niedrigsten Wasserstand seit Aufzeichnungsbeginn. Der Steppensee droht erstmals seit 150 Jahren wieder komplett auszutrocknen. Eine künstliche Zuleitung soll den Wasserstand des Sees stabilisieren. Doch mögliche Folgen für das sensible Ökosystem wären unabsehbar.
Durch die anhaltenden Regenfälle im Jahr 2024 haben sich sowohl die Salzlacken als auch der See leicht erholt. Der Wasserstand liegt jedoch immer noch unter dem Durchschnitt.
Die Arbeit «Hoda eh wieda Wossa» – hochdeutsch «(da) hat er eh wieder Wasser» – markiert für Florian Sulzer den Beginn einer Langzeitbetrachtung einer der trockensten Regionen Österreichs. Abseits von dystopischen Zukunftsszenarien und vereinfachten menschlichen Lösungsansätzen strebt er einen unaufgeregten Blick auf eine emotional geführte Debatte an.