Hinter den Kulissen der Pflege. Patricia Kühfuss dokumentiert den Personalmangel an deutschen Krankenhäusern.
Text: Finn Winkler Fotos: Patricia Kühfuss
Bereits zu Beginn ihres Studiums lebte die Fotografin mit mehreren Krankenpflegerinnen zusammen. Sie inspirierten sie zum Thema ihrer Fotoserie, das durch die Corona-Pandemie aktueller denn je geworden ist. Patricia Kühfuß zeigt den beruflichen Alltag von Menschen, die sich an den Grenzen ihrer Belastbarkeit um andere kümmern.
Die Krankenpflege ist ein hochkomplexer Beruf, der technische, medizinische und menschliche Kompetenz erfordert. Es ist schwer, diese Arbeit visuell darzustellen, da Pflege die Intimsphäre der Menschen berührt und sich die Frage stellt, wo die Grenzen des Zeigbaren sind. Daher ist in den Medien der Beruf oft auf das Symbolbild einer bettenschiebenden Pflegekraft reduziert, und die Leistung der Pflegearbeit bleibt unsichtbar.
Bevor Patricia Kühfuss ihre Geschichte fotografierte, wurde sie vor dem schwierigen Zugang zu Pflegeeinrichtungen gewarnt. Aber sie ließ sich nicht von ihrer Idee abbringen:
Der Pflegemangel habe auch eine sexistische Ebene, so Kühfuss. Denn für die Patient*innen sei Hilfe im Alltag am Ende genauso wichtig, wie die Hilfe in lebensbedrohlichen Momenten. «Diese Dinge werden häufig als ‹care-work› abgestempelt – historisch gesehen typisch weibliche Aufgaben», erklärt die Fotografin.
Seit dem Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Hannover arbeitet Patricia Kühfuss als freie Fotografin. Beim Lumix Festival 2020 erhielt sie für die hier gezeigte Arbeit «Nicht müde werden» den HAZ-Publikumspreis. Ihre Fotografien werden unter anderem in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in GEO, National Geographic und im ZEIT Magazin veröffentlicht.
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