Plakataktion an U-Bahnstationen: Jubiläums-Ausstellung der GAF.

Zu ihrem 10-Jährigen zeigt die Galerie für Fotografie eine Auswahl von Bildern aus allen 90 Ausstellungen. Auch zahlreiche Studierende der Hochschule Hannover sind darunter.

Foto: Petar Beres
Foto: Petar Beres
Foto: Petar Beres
Foto: Petar Beres
Foto: Petar Beres
Foto: Petar Beres
Foto: Petar Beres
Foto: Petar Beres
Foto: Petar Beres
Foto: Petar Beres
Foto: Petar Beres
Foto: Petar Beres
Foto: Petar Beres
Foto: Petar Beres

Derzeit sieht man sie überall in Hannover: Weiße Plakate, bedruckt mit Fotografien aus der ganzen Welt und dem Logo der GAF. Manche der Motive zeigen Momente des Zeitgeschehens, wie Demonstrationen oder hochrangige Politiker*innen. Andere der Plakatmotive haben soziale Probleme zum Thema, da gibt es beispielsweise das Bild von Kai Löffelbein. Darauf sieht man einen Jungen, der auf einer Müllkippe in Ghana arbeitet. Manche der Plakate wiederum zeigen wundervoll alltägliche Momente, beispielsweise Lenny Steinhauers Fotografie von zwei Wärtern im Ihme-Zentrum. Oder Michael Galians Bild, auf dem eine Frau lachend durch ein Unwetter auf dem SNNTG Festival läuft. Viele dieser Bilder stammen von Studierenden, Absolventinnen und Lehrenden der Hochschule Hannover.

Es sind insgesamt hundert solcher Plakate, die derzeit Fotojournalismus und Dokumentarfotografie in die Stadt hineintragen. Denn in diesem Jahr feiert die Galerie für Fotografie in der Eisfabrik (GAF) ihr zehnjähriges Bestehen. Zu diesem Anlass veranstaltet sie eine Ausstellung mit hundert Bildern. Sie alle waren in den letzten zehn Jahren in den insgesamt neunzig Ausstellungen in der GAF zu sehen. Gleichzeitig hängt aber jedes Bild auch als Plakat in der Stadt. Wer die meisten dieser Plakate fotografiert, kann eine Digitalkamera der Marke Canon gewinnen. Die Ausstellung geht bis zum 16. Juni.

Die GAF gehört zu den langjährigen Partnern des Studiengangs Visual Journalism and Documentary Photography. Sie eröffnete ihre Türen zum ersten Mal im April 2014. Damals startete Rolf Nobel, Professor an der Hochschule Hannover, die Initiative zu der Galerie. Er wollte den Arbeiten der Studierenden mehr Raum bieten. «Die Bachelor-Arbeiten sind oft mit einem hohen, arbeitsintensiven und finanziellen Aufwand verbunden. Wir hatten damals das Problem, dass wir in der Hochschule zu wenig Platz hatten, um die Arbeiten länger auszustellen», erinnert sich Rolf Nobel, der inzwischen im Ruhestand ist. Er kam zu dem Schluss, dass das den Abschluss-Arbeiten nicht gerecht würde. Deshalb trug er die Idee zur Gründung einer Galerie an die damalige Kulturdezernentin Marlies Drevermann heran, mit deren Unterstützung die GAF schließlich Wirklichkeit werden konnte. Die Galerie kann seitdem auf ein stetiges Besucherwachstum zurückblicken. So kamen im Jahr 2023 insgesamt 16.000 Besucher*innen in die GAF – eine Verdoppelung im Vergleich zum Eröffnungsjahr.

Seit ihrer Gründung zeigt die Galerie für Fotografie in jedem Jahr neun Ausstellungen, ganz ohne dafür Eintritt zu verlangen. Im Sommer und Winter kann man dort jedes Jahr die Bachelor-Ausstellungen der Studierenden des Studiengangs Visual Journalism and Documentary Photography sehen. Seit einiger Zeit stellt die GAF auch jährlich die Finalist*innen und Gewinner*innen des VGH-Fotopreises aus. Den Rest des Jahres widmen sich sechs weitere Ausstellungen häufig den relevanten Themen der Zeit, zum Beispiel Flucht, Klimawandel oder der Corona-Pandemie. Aber auch andere, manchmal leichtere Themen haben Platz. So gab es beispielsweise auch Ausstellungen über die Hannoverschen Partnerstädte Poznań und Perpignan.

Den Studierenden und Alumni der Hochschule Hannover widmete die GAF in den letzten Jahren wiederholt Einzelausstellungen. So zeigte beispielsweise Nanna Heitmann ihre Bilder aus Russland und dem Ukraine-Krieg. Der Absolvent Kai Löffelbein reflektierte in seinen Bildern über Hannover und den Kolonialismus, Roman Pawlowski stellte Porträts aus. Außerdem finden regelmäßig Vorträge und Diskussionen in der GAF statt. Die beiden Alumni Jonas Wresch und Frank Schinski erzählten in diesem Rahmen von ihren Arbeiten und ihrem Berufs-Alltag.

Foto: Maximilian von Lachner

Rolf Nobel bei einem Symposium an der Hochschule Hannover im Jahr 2017.

Eine der ausgestellten Reportagen, die Rolf Nobel in den zehn Jahren besonders in Erinnerung geblieben ist, ist Jonas Kakos Studien-Arbeit über den austrocknenden Colorado-River. «Ich bin total beeindruckt davon, wie Jonas die Geschichte durcherzählt hat, wie er an die Leute herangekommen ist und sie fotografiert hat. Er hat das großartig in der Landschaft Arizonas verortet», erinnert sich Rolf Nobel. Es sind Geschichten wie diese, die er besonders gerne in der GAF ausstellt. «Wir in der Galerie fühlen uns dem Fotojournalismus und der Dokumentarfotografie verpflichtet, so wie auch dem Humanismus».

Für die Zukunft des GAF wünscht er sich, auch mehr junge Menschen für die Organisation der Galerie zu gewinnen. Zudem findet er es wichtig, möglichst auch weiblichen Fotograf*innen eine bessere Plattform in der Galerie zu bieten, so ist zum Beispiel eine Ausstellung mit dem Female Photoclub geplant.

Die Laufzeit der Jubiläums-Ausstellung geht noch bis zum 16. Juni.

Öffnungszeiten: Donnerstags bis sonntags, 12 bis 18 Uhr.

Der Eintritt ist frei.

Ort:
Galerie für Fotografie in der Eisfabrik (GAF)
Seilerstraße 15D,
30171 Hannover



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