Absolvent Daniel Chatard gewinnt bei World Press Photo 2024. 

Der Fotojournalist sucht nun Unterstützer*innen für sein Buchprojekt über den deutschen Kohleabbau.

Immerath, Nordrhein-Westfalen © Daniel Chatard

Für die Vergrößerung des Tagebaus Garzweiler wird im Januar 2018 die Pfarrkirche St. Lambertus, im Volksmund «Immerather Dom», abgerissen.

Der Absolvent Daniel Chatard wird in diesem Jahr beim World Press Photo Award ausgezeichnet: Mit seinem Langzeit-Projekt «No Man’s Land» gewann er in der Kategorie «Long-Term Projects» für die Region Europa. In dem fotografischen Essay dokumentiert er seit 2017 den Braunkohle-Abbau in Nordrhein-Westfalen. Daniel Chatard hatte das Projekt ursprünglich als Studien-Arbeit an der Hochschule Hannover begonnen: Damals hatte ein Freund Daniel davon erzählt, dass für den Kohleabbau Dörfer zerstört werden sollten. Seitdem arbeitete er kontinuierlich weiter daran, inzwischen ist auch ein Buch dazu in Arbeit. Im Interview mit dem Magazin Stern erzählte Daniel Chatard, mitunter am meisten habe ihn die Entschlossenheit und Widerstandskraft der Aktivist*innen im Wald beeindruckt. «Einer der Besetzer mit dem Spitznamen Clumsy lebte nahezu über fünf Jahre durchgehend im Hambacher Forst,» erinnert er sich.

Auf der Website von World Press Photo heißt es, die Jury schätze die ruhige visuelle Gestaltung dieses Projekts. So verdeutliche Daniel Chatards Arbeit die lokale Perspektive auf Kämpfe um den Rohstoffabbau, die man weltweit beobachte. Abschließend heißt es dort: «Unter den vielen Beiträgen zu dem Thema sticht dieses Projekt durch seine ausführliche und engagierte Berichterstattung hervor.

Um die Buch-Version des Projektes zu finanzieren, hat Daniel Chatard auch ein Crowdfunding gestartet. Dort kann man das Buch bis zum 28. April 2024 für einen Preis ab 38 Euro vorbestellen. Das Buchprojekt wird durch die VG Bild-Kunst, die Kunststiftung NRW, und den Landschaftsverband Rheinland gefördert und vom Verlag «The Eriskay Connection» verlegt.

Fotograf Daniel Chatard. Foto: Aliona Kardash
Tagebau Garzweiler, Kerpen © Daniel Chatard

Mehrere hundert Aktivist*innen gelangen bei einer Aktion des Aktionsbündnisses «Ende Gelände» im November 2017 in den Tagebau Hambach.

Manheim-neu, Kerpen © Daniel Chatard

Der Umsiedlungsstandort Manheim-neu liegt einige Kilometer entfernt von Mannheim. Der erste Spatenstich fand 2011 statt. Heute leben dort etwa 1000 Menschen.

Daniel Chatard wurde 1996 geboren. Von 2015 bis 2021 absolvierte er ein Bachelor-Studium an der Hochschule Hannover. Während dieser Zeit verbrachte er ein Auslandssemester in Sibirien und hospitierte bei einer Bremer Tageszeitung. Anschließend baute er darauf mit einem Master an der Royal Academy of Art in Den Haag auf. Daniels Arbeiten wurden bereits beim Deutschen Jugendfotopreis und beim Deutschen Fotobuchpreis ausgezeichnet. Sie wurden unter anderem auf dem FOTODOKS-Festival in München und dem Noorderlicht Festival in den Niederlanden ausgestellt. Darüber hinaus war Daniel Chatard Finalist beim Leica Oskar Barnack Award und wurde für den Prix Pictet nominiert. Er arbeitet unter anderem für die ZEIT, den Spiegel, und die Washington Post. 

Mit Daniel Chatard wird bereits im dritten Jahr in Folge ein Student aus Hannover beim World Press Photo Award ausgezeichnet. So wurde Jonas Kako im letzten Jahr zum «Regional Winner» in der Kategorie «Singles» für Nord- und Zentral-Amerika gekürt. Nanna Heitmann gewann 2022 in der europäischen Kategorie «Story». In den Vorjahren waren auch unter anderem auch Jesco Denzel und Heba Khamis unter den Gewinner*innen. Letztere wurde sogar gleich zweimal ausgezeichnet.



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Wir stehen dir für dein persönliches Anliegen gerne zur Verfügung. Aufgrund der Vielzahl von Anfragen bitten wir dich jedoch, zuerst in unseren FAQ zu schauen, ob deine Frage vielleicht schon einmal beantwortet wurde.

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